„Neuanschaffung eines elektroangetriebenen Abfallsammelfahrzeuges”

Grüne und FDP stellen gemeinsamen Antrag

zum Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz am 19.05.2022

Für den Ausschuss für Umwelt- und Klima­schutz am 11.05.2022

stel­len die Frak­tio­nen von FDP und Bünd­nis 90/DIE GRÜNEN folgen­den gemein­sa­men Antrag:

„Neuan­schaf­fung eines elek­tro­an­ge­trie­be­nen Abfallsammelfahrzeuges“

Der Rat der Stadt Hilden möge nach Vorbe­ra­tung im UKS und AFB wie folgt beschließen:

1.     Die nächs­te Anschaffung/Ersatzbeschaffung eines Abfall­sam­mel­fahr­zeu­ges erfolgt mit der Vorga­be des Elek­tro­an­trie­bes für das Fahrzeug.

2.     Die Verwal­tung legt dem UKS nach einem Jahr einen Erfah­rungs­be­richt vor.

3.     Die notwen­di­gen Mittel für die Anschaf­fung werden in den HH-Plan eingebracht.

Begrün­dung:

Durch die Ausfüh­rung der SV WP 20 – 25 SV 68/012 zum FDP-Antrag “Umstel­lung der städ­ti­schen Nutz­fahr­zeug­flot­te und Einrich­tung einer Wasser­stoff­tank­stel­le” wird deut­lich, dass Neube­schaf­fun­gen von Abfall­sam­mel­fahr­zeu­gen kurz bevor­ste­hen. Zudem führt die Verwal­tung aus, dass für eine Neube­schaf­fung von Abfall­sam­mel­fahr­zeu­gen mit Wasser­stoff­an­trieb derzei­tig noch keine Infra­struk­tur vorhan­den ist.

Aus der Sicht der Frak­ti­on von Bünd­nis 90/DIE GRÜNEN und der FDP-Frak­ti­on ist es dennoch wich­tig, auf Antriebs­ar­ten zu setzen, die emis­si­ons­frei und damit deut­lich klima­scho­nen­der als der fossi­le Verbren­nungs­mo­tor sind.

Große Abfall­sam­mel­fahr­zeu­ge sind heute so zu bestel­len oder umzu­rüs­ten, dass sie mit Elek­tro­an­trieb durch eine 200 Kwh – Batte­rie etwa zwei bis drei Umläu­fe fahren können. Mit Zwischen­la­dung ca. drei bis vier. Damit kann solch ein Fahr­zeug laut USB Bochum einen komplet­ten Arbeits­tag bestrei­ten (Quel­le 1).

Im Dezem­ber fand am Lade-Park Kreuz Hilden ein entspre­chen­des Tref­fen der Hilde­ner und Bochu­mer Bauhofmitarbeiter*innen statt, um sowohl die Fahr­zeu­ge kennen­zu­ler­nen als auch in den fach­li­chen Austausch zu gelangen.

Der Lade-Park dien­te hier als Pilot­tank­stel­le für die Stadt Bochum, die prüf­te, ob es möglich sei ein solch großes Fahr­zeug inner­halb kurzer Zeit zu laden.

Inner­halb 1 Stun­de war das Fahr­zeug wieder von 39% auf 93% gela­den. Im Vergleich zu Abfall­sam­mel­fahr­zeu­gen mit Verbren­nungs­mo­tor kann die bei den häufi­gen Brems­vor­gän­gen frei­ge­setz­te Ener­gie durch Reku­per­a­ti­on erneut in Reich­wei­te umge­wan­delt werden.

Die Anschaf­fungs­kos­ten liegen nach heuti­gen Erkennt­nis­sen bei Faktor 1,3 bis 1,5 gegen­über einem Sammel­fahr­zeug mit Verbren­nungs­mo­tor, also bei circa 500.000 €.

Die Diffe­renz zu den Anschaf­fungs­kos­ten herkömm­li­cher Fahr­zeu­ge kann über Förder­mit­tel ausge­gli­chen werden.

Darüber hinaus ist davon auszu­ge­hen, dass Diesel­treib­stoff aufgrund der aktu­el­len Kriegs­er­eig­nis­se dauer­haft teuer bleibt und sich die höhe­ren Anschaf­fungs­kos­ten für ein Fahr­zeug mit Elek­tro­an­trieb mittel­fris­tig amortisieren.

Durch die bereits gut ausge­bau­te Lade-Infra­struk­tur in Hilden, sind selbst bei länge­rem Betrieb Zwischen­la­dun­gen wenig zeit­auf­wen­dig. Die Grund­la­dung dieses Fahr­zeu­ges kann über Nacht auch auf dem Bauhof selbst erfolgen.

Darüber hinaus erhal­ten die Mitglie­der des Ausschus­ses und des Rats durch den Erfah­rungs­be­richt nach einjäh­ri­ger Nutzung zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zur Evalua­ti­on verschie­de­ner Antriebstechnologien.

Bei zukünf­ti­gen Neuan­schaf­fun­gen kann auf diese Daten und Erfah­run­gen, die den spezi­fi­schen Einsatz in Hilden wider­spie­geln, zurück­ge­grif­fen werden.

 

 

 

 

 

 

 

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